Rücken: Osteoporose

Diagnose / Therapie / Ansprechpartner

Diagnose

Begriffserklärung und Entstehungsursachen

Bei einem Wirbelbruch handelt es sich um eine Fraktur eines Wirbels der Wirbelsäule. Diese setzt sich aus insgesamt 24 Wirbeln zusammen. Ein Bruch kann alle Bestandteile eines Wirbels betreffen: Wirbelkörper, Wirbelbogen sowie Dornfortsätze. Oft wird eine Fraktur durch direkte Gewalteinwirkung, Unfälle, Stürze oder Kompressionskräfte (Druck) ausgelöst. Sie ist in den meisten Fällen durch Osteoporose bedingt. Als Osteoporose bezeichnet man den Abbau von Knochensubstanz und -struktur: Die Knochen werden porös und dadurch instabil. Ist die Osteoporose bereits weit fortgeschritten, können Wirbel auch spontan ohne größere Belastung brechen, z.B. beim Husten, Naseputzen oder Bücken. Seltenere Ursachen für Wirbelbrüche sind gut- oder bösartige Tumore im Bereich der Wirbelsäule. Wesentlichstes Merkmal bei der Behandlung von Wirbelkörperfrakturen ist die Einteilung in stabile und instabile Frakturen. Während der stabile Wirbelbruch keine Gefahr für das Rückenmark darstellt, wird bei instabilen Wirbelkörperfrakturen das Rückenmark durch bewegliche Frakturfragmente (Bruchteile) gefährdet.

Symptome und Beschwerden

Je nachdem, wo die Fraktur auftritt, treten Schmerzen im Bereich des/der betroffenen Wirbelkörper auf. Die Schmerzintensität kann sehr unterschiedlich sein. Bei stabilen Brüchen, zum Beispiel leichter Wirbelkörpereinstauchung, kann eine Fraktur aufgrund geringer Beschwerden leicht übersehen werden. Größere Verletzungen hingegen gehen häufig mit einer erheblichen Schmerzsymptomatik einher – Schmerzen können dabei auch in Arme und Beine ausstrahlen. Wird durch den Bruch der Rückenmarkskanal beschädigt, sind Gefühls- und Bewegungseinschränkungen oftmals die Folge. Dabei können bei den Betroffenen typische Symptome einer Querschnittslähmung eintreten. Verheilt ein Bruch in einer Fehlstellung, kann es zu einer übermäßigen Rundrückenbildung kommen.

Diagnostik

Die körperliche Untersuchung des Patienten steht in der Regel am Anfang jeder Diagnostik. Über einem Wirbelkörperbruch lassen sich bei fast allen Betroffenen Druck- und Klopfschmerzen auslösen. Die konventionelle Röntgenaufnahme folgt der körperlichen Untersuchung. Hat der Verletzte beträchtliche Gewalteinwirkungen erlebt (Absturzverletzungen, Verkehrsunfälle etc.) ist es ratsam die komplette Wirbelsäule röntgenologisch zu untersuchen. Zur besseren Beurteilung empfiehlt sich eine Computertomografie oder besser noch eine Magnetresonanztomografie, bei der auch Verletzungen des Rückenmarks erkannt werden können. Das Ausmaß einer Osteoporose beurteilen Ärzte mit Hilfe einer Knochendichtemessung.

Therapie

Behandlung

Von den Ergebnissen der Diagnostik leitet sich die Therapie ab. Bei beschwerdearmen, stabilen Brüchen reicht eine Therapie mit Schmerzmitteln und Physiotherapie aus, gegebenenfalls empfehlen Ärzte auch das Tragen eines Stützkorsetts. Insbesondere bei osteoporotisch-stabilen Brüchen und stärkeren Schmerzen besteht die Möglichkeit, den Wirbel durch einen minimalinvasiven Eingriff zu stabilisieren. Dabei wird unter Röntgenkontrollen mit Hohlnadeln Knochenzement in die betroffenen Wirbelkörper eingebracht (Kyphoplastie). Bei instabilen Brüchen sollten die Wirbel des Patienten zum Schutz des Rückenmarks und der Nerven mit Schrauben und Stäben stabilisiert werden. Dafür stehen verschiedene, zum Teil auch minimalinvasive Verfahren zur Verfügung, welche entsprechend dem vorliegenden Bruch angewendet werden können.

Animation Kyphoplastie: youtube.com/watch?v=EQOEQLdxNFM

Nachbehandlung

Mittels Physiotherapie erlernen die Patienten sich möglichst rückenfreundlich zu bewegen und sich eine gesunde Haltung mit ausreichender Muskulatur anzueignen. Auch nach einer Kyphoplastie oder einer Stabilisierung durch Schrauben und Stäbe können Betroffene in der Regel korsettfrei nachbehandelt werden.
Bei ausgeprägter Osteoporose wird eine medikamentöse Therapie eingeleitet beziehungsweise fortgeführt, um weiteren Brüchen vorzubeugen.

Ansprechpartner

Wirbelsäulenzentrum
Chefarzt Klaus-Eberhard Kirsch

Tel 0421.8778-253
Fax 0421.8778-103
Mail wirbelsaeulenzentrum@roland-klinik.de