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Fr, 20.10.2017

Kinderschuhe: Worauf sollte man achten?

Das richtige Schuhwerk für den Nachwuchs

Für Eltern ist das Thema Kinderschuhe mitunter zum Haare raufen – kein Wunder, denn kaum etwas muss in so schöner Regelmäßigkeit immer wieder neu und teuer angeschafft werden wie Schuhwerk für den Nachwuchs. Da sind zunächst einmal Frühling, Sommer, Herbst und Winter plus diverse Übergangszeiten, die abgedeckt werden wollen – und hinzu kommen mindestens noch Sportschuhe, Hausschuhe und Gummistiefel. Nicht zu vergessen dabei natürlich plötzliche Wachstumsschübe der kindlichen Füße – manchmal darf man sich bereits nach 3 Monaten wieder nach neuen Modellen umsehen. Und: Während sich Sohn oder Tochter schnell für blinkende Sohlen oder billiges Lederimitat in grellen Farben begeistern können, quälen sich Mama und Papa oft intensiv und lange bei der Suche nach möglichst hochwertigem, „gesundem“ Schuhwerk für die sich noch entwickelnden Füßchen ihrer Kinder. Die gute Nachricht ist: Selbst ein „schlechter“ Schuh hat keinen direkten Einfluss auf die spätere Form des Fußes oder kann gar Fußprobleme im Erwachsenenalter auslösen.

Ein paar Empfehlungen

Schuhe sollten im Wesentlichen bequem sein, einen guten Halt geben – bis Größe 27 sollte man darauf achten, dass sie knöchelübergreifend sind, danach sind Bänder und Motorik so ausgereift, dass das nicht mehr nötig ist –, so flexibel sein, dass der Fuß richtig abrollen kann und die Füße vor Hitze, Kälte und Nässe schützen. Deformationen wie Knickfüße oder Innenrotationsgänge werden durch die Schuhwahl nicht beeinflusst und haben in der Regel andere Ursachen. Deshalb ist es auch kein Weltuntergang, wenn ein Kind ab und zu bunte Flip-Flops oder auch blinkende Treter aus zweifelhaften Materialien trägt – die Fußgesundheit wird das nicht nachhaltig beeinträchtigen, zumal die lieben Kleinen ja auch in Nullkommanichts wieder aus den Schuhen herausgewachsen sind. Wichtig beim Schuhkauf ist allerdings tatsächlich die richtige Größe: Als Faustregel gilt, sie eine halbe bis ganze Nummer größer zu kaufen. Generell sollte man möglichst leichte Schuhe mit flexibler, rutschhemmender Sohle ohne Absatz auswählen, empfehlenswert ist zudem ein atmungsaktives Material. Teuer ist nicht gleich besser, mit ganz billig tut man sich jedoch getreu dem Motto „Wer billig kauft, kauft zwei Mal“ meist auch keinen Gefallen.

Bei Beschwerden den Arzt aufsuchen

Ein gesundes Kind braucht keine Einlegesohlen oder stützende Polster in den Schuhen, der Fuß balanciert sich vielmehr selbst aus und sollte in seiner Bewegungsfreiheit nicht unnötig eingeschränkt werden. Oft korrigieren sich Fehlbildungen wie ein Knick-Senk-Fuß bis zum sechsten Lebensjahr durch die Entwicklung der entsprechenden Muskulatur von selbst. Wenn das Kind jedoch über anhaltende Beschwerden klagt, kann der Orthopäde eine stützende Einlage als therapeutisches Hilfsmittel verordnen. Eine weitere gängige Behandlungsmöglichkeit von Fußfehlstellungen ist die gezielte Physiotherapie, unterstützt von möglichst häufigem Barfußlaufen. In seltenen Fällen – beispielsweise bei einer Verkürzung der Achillessehne oder einer Reizung des Sprunggelenks – kann jedoch auch eine Operation des Knick-Senk-Fußes in Erwägung gezogen werden. Der minimalinvasive Einsatz eines Implantates gilt hier als das schonendste Verfahren. Durch diese OP lassen sich eine bleibende Deformation des kindlichen Fußlängsgewölbes und damit zusammenhängende spätere Eingriffe am Knochen in den meisten Fällen zuverlässig vermeiden.

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