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Fr, 13.03.2020

Hexenschuss: Der Schmerz kommt meist plötzlich und heftig

Statistisch betrachtet hat ein Großteil der Erwachsenen – besonders häufig im Alter zwischen 30 und 50 Jahren – diese unangenehme Situation schon einmal erlebt: Ein bohrender Schmerz in der unteren Rückenpartie (dem „Kreuz“) überfällt einen wie aus heiterem Himmel. So stark, dass man sich kaum noch bewegen kann und möchte. Dieser nahezu unerträgliche Schmerz ist das typische Symptom eines sogenannten Hexenschusses, der medizinisch als Lumbago oder akute Lumbalgie bezeichnet wird. Neben den meist ganz plötzlich auftretenden Kreuzschmerzen, sind ein Steifhalten der Lendenwirbelsäule mit verhärteter Rückenmuskulatur und eine Schonhaltung der Lendenwirbelsäule mit der Unfähigkeit diese ganz zu strecken oder weiter zu beugen sowie Schmerzen bei Druck auf die Dornfortsätze der Lendenwirbel ganz typische Symptome.

Verschiedene Auslöser und Ursachen

Der Auslöser für diesen körperlichen Ausnahmezustand ist oft unklar: Es kann sowohl eine ungeschickte, ruckartige Bewegung als auch eine normalerweise harmlose, alltägliche Dreh-, Bück-oder Hebebewegung sein. In manchen Fällen bleibt aber auch völlig im Dunkeln, was konkret zu dem plötzlich auftretenden Schmerz geführt hat. Denn er kommt aus dem Nichts wie „angeflogen“.

Was die möglichen Ursachen angeht, gibt es ebenfalls eine gewisse Bandbreite: So stecken hinter einem Hexenschuss oft Gelenkblockaden im Bereich der Lendenwirbelsäule oder etwa minimale Verschiebungen von Wirbelkörpern mit der Folge starker Muskelverspannungen, bzw. einer stark verkrampften Rückenmuskulatur. Oftmals geht dem Hexenschuss eine lange Phase sitzender Tätigkeit oder Bewegungsmangel voraus, meist sind Bauch- und Rückenmuskulatur vernachlässigt, also in keinem guten Trainingszustand. 
Der Hexenschuss hat in den meisten Fällen keine schlimme Ursache, er ist jedoch ein einigen Fällen auch ein Symptom eines ernsthaften Problems: Beispielsweise können sich Bandscheibenvorfälle, Wirbelkörperbrüche oder auch akute Entzündungen zunächst als Hexenschuss bemerkbar machen.

Bei vorangehendem Unfall oder Sturz (Trauma) bei älteren Menschen mit Osteoporose auch ohne solch ein Ereignis, könnte eventuell ein Wirbelkörperbruch (Fraktur) vorliegen. Bei weiteren Symptomen wie Schmerzausstrahlung in die Beine, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Beinen oder gar mangelnder Kontrolle über Stuhlgang oder Wasserlassen, könnte ein Bandscheibenvorfall die Ursache sein – in diesen Fällen sollte unverzüglich ein Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden. Ebenso bei besonders nächtlichen Schmerzen, eventuell sogar verbunden mit Fieber – hier könnte eine Entzündung die Ursache sein. In diesen Fällen sollten zügig ernsthafte Ursachen ausgeschlossen werden. Auch ein Hexenschuss, der sich nicht nach wenigen Tagen bessert, sollte ein Warnsymptom sein und gehört vom Arzt abgeklärt

Symptome verschwinden oft schon nach kurzer Zeit

So schlimm er sich zunächst auch anfühlen mag – meistens ist ein „gewöhnlicher Hexenschuss“ schon nach wenigen Tagen überstanden und die Symptome bessern sich von selbst. Als Sofortmaßnahme hat sich die Gabe von Schmerzmitteln, muskelentspannenden und entzündungshemmenden Medikamenten bewährt. Diese können zu Hause als Zäpfchen oder in Tablettenform eingenommen bzw. auch bei ausgeprägten Fällen vom Arzt injiziert oder als Infusion (Tropf) verabreicht werden.

Im Anschluss an die Akutbehandlung ist es sinnvoll, die Muskeln weiter zu entkrampfen. Hier bieten sich Maßnahmen wie Rotlicht-Bestrahlung, Massagen oder auch Elektrotherapie an. Darüber hinaus sollte die Rücken- und Bauchmuskulatur langfristig gestärkt und verkürzte Muskulatur gedehnt werden, etwa durch regelmäßiges Training, gezielte Physiotherapie und möglichst viel Bewegung im Alltag.


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