Anästhesiologie und Akutschmerztherapie
Wenn Sie sich einer Operation unterziehen, erwarten Sie eine sichere Narkose und einen weitgehend schmerzfreien Heilungsverlauf. Unser Team verfügt über langjährige Erfahrung, insbesondere in den speziellen Anforderungen der anästhesiologischen Betreuung orthopädischer und handchirurgischer Patienten. Für eine schnelle Rehabilitation und den bestmöglichen Behandlungserfolg unterstützen wir Sie mit verschiedenen schmerztherapeutischen Verfahren.
Anästhesie
In der Fachabteilung Anästhesie behandeln wir pro Jahr mehr als 6.000 Patienten stationär und ambulant. … mehr
Schmerztherapie
Jeder Mensch empfindet Schmerz unterschiedlich. Deshalb bemühen wir uns Ihre Schmerzen rasch, individuell und bestmöglich zu behandeln. … mehr
Anästhesie in der Roland-Klinik
Überblick Leistungsspektrum
- Vorgespräch mit individueller Planung des Anästhesieverfahrens
- alle modernen Verfahren der Allgemeinanästhesie
- alle etablierten Verfahren der Regionalanästhesie:
- Neuroaxial
- Plexus- und periphere Nerven- Blockaden
- als alleiniges Narkose-Verfahren
- in Kombination mit Allgemeinanästhesie
- kontinuierlich mit Katheteranlage zur postoperativen Schmerztherapie
- Ultraschall gesteuert
- Messung der Schlaftiefe mit BIS
- im Bedarfsfall invasives Monitoring:
- arterielle Blutdruckmessung
- Anästhesie im Alter
- Anästhesie bei Kindern
- Anwendung Fremdblut sparender Methoden (Maschinelle Autotransfusion)
- Betrieb einer Intermediate-Care-Station (10 Betten) mit der Möglichkeit noninvasiver Beatmung
- Akutschmerzdienst mit täglichen ärztlichen Visiten
- Schmerzkatheter-Behandlungen (>500 pro Jahr)
- Pain Nurse
Übersicht der verschiedenen Anästhesieverfahren
Allgemeinanästhesie
Die Allgemeinanästhesie (Narkose) schaltet das Bewusstsein und das Schmerzempfinden im ganzen Körper aus. Sie befinden sich in einem schlafähnlichen Zustand.
Zur Narkose wird meist eine Kombination von Medikamenten eingesetzt. Abhängig vom Einzelfall werden Schlafmittel, Mittel gegen Schmerzen, zur Muskelerschlaffung sowie zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems gegeben. Diese Medikamente werden entweder in die Vene eingespritzt oder als Narkosegase der Atemluft beigemischt. Sie schlafen etwa nach einer halben bis einer Minute ein.
Bei längeren Eingriffen wird ein Schlauch (Trachealtubus) in die Luftröhre (Intubation) oder in den Rachen (Kehlkopfmaske) eingeführt, um Ihre Atmung zu sichern.
Armplexus-Anästhesie
Die Armplexus-Anästhesie schaltet nur das Schmerzempfinden in einem Arm bzw. einer Schulter aus.
Das Nervengeflecht, das Schulter bzw. Arm versorgt (Armplexus), wird durch Einspritzen eines Lokalanästhetikums vorübergehend betäubt. Sie können wach bleiben oder auch ein leichtes Schlafmittel erhalten, auf jeden Fall verspüren Sie keinen Schmerz.
Bei Eingriffen an Hand, Unterarm und Ellenbogen erfolgt die Betäubung in der Achselhöhle (axilläre Plexusanästhesie).
Bei Eingriffen an Oberarm oder Schulter erfolgt die Betäubung oberhalb des Schlüsselbeins (interskalenäre Plexusanästhesie).
Blockade einzelner Nerven an Armen und Beinen
Die Blockade einzelner Nerven ist ein bewährtes Verfahren der Regionalanästhesie, das gezielt Schmerzfreiheit bei Operationen an Armen und Beinen ermöglicht – ohne den gesamten Körper zu belasten.
Dabei wird ein einzelner Nerv, der das Operationsgebiet versorgt, mit einem örtlichen Betäubungsmittel ruhiggestellt. Die betroffene Körperregion ist dadurch schmerzfrei, während der restliche Körper unbeeinträchtigt bleibt.
Die Betäubung wirkt also genau dort, wo sie gebraucht wird – mit möglichst wenig Nebenwirkungen. Das Verfahren wird häufig zusätzlich zu einer Vollnarkose angewendet, um die Schmerztherapie zu optimieren.
Anwendung am Arm
Für Operationen an Unterarm und Hand können einzelne Nerven des Armplexus gezielt blockiert werden – meist in Höhe des Ellenbogens oder Handgelenks. Dadurch bleibt die Operation schmerzfrei, während Bewusstsein und Beweglichkeit erhalten bleiben.
Anwendung am Bein
Auch bei Operationen am Knie, Unterschenkel oder Fuß setzen wir gezielte Nervenblockaden ein – zum Beispiel am Femoralis- oder Ischiasnerv.
Wird ein Katheter in Nervennähe gelegt, kann das Betäubungsmittel auch nach der Operation kontinuierlich verabreicht werden. So lässt sich eine gleichmäßige und gut steuerbare Schmerzfreiheit erreichen – oft ohne den Einsatz starker Schmerzmittel.
Fokus Knieoperationen (z. B. Knie-TEP)
Bei Operationen am Kniegelenk – wie Knieprothesen (Knie-TEP) oder Kniespiegelungen – ist eine gezielte, nervenschonende Schmerztherapie entscheidend für eine schnelle Genesung.
Hier kommen zwei Verfahren zum Einsatz:
Femoralisblock
Dieses bewährte Verfahren erfolgt in der Leistenregion und bietet eine sehr effektive Schmerzlinderung, insbesondere bei chronischen Schmerzpatient:innen. Allerdings blockiert er auch motorische Nervenfasern – das Bein ist dadurch kurzfristig geschwächt. Eine frühe Mobilisation direkt nach der OP ist nicht möglich.
Adduktorenkanalblock – schonende Betäubung am Oberschenkel
Ein modernes und besonders sicheres Verfahren ist der sogenannte Adduktorenkanalblock, den wir bei vielen Knieoperationen einsetzen – z. B. bei einer Knieprothese oder Kniespiegelung.
Dabei wird ein Nerv im Oberschenkel (Nervus saphenus) unter Ultraschallkontrolle betäubt. Der große Vorteil: Nur das Schmerzempfinden am Knie wird ausgeschaltet, die Muskelkraft im Bein bleibt erhalten.
Patientinnen und Patienten können so bereits am Tag der Operation wieder sicher aufstehen und mobilisiert werden.
Besonders vorteilhaft für ältere Patient:innen
Die gezielte Nervenblockade ist Teil unseres umfassenden Schmerzkonzepts und bietet gerade älteren Menschen viele Vorteile:
- Weniger Bedarf an starken Schmerzmitteln → weniger Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel oder Verwirrtheit
- Frühzeitige Mobilisation → senkt das Risiko für Kreislaufprobleme, Thrombosen und Stürze
- Gleichmäßige Schmerzlinderung ohne große Schwankungen
- Erhalt der Muskelkraft → mehr Sicherheit beim Gehen
Teil des modernen ERAS-Konzepts
Unsere Vorgehensweise basiert auf dem internationalen ERAS-Standard („Enhanced Recovery After Surgery“). Ziel ist eine möglichst schnelle, sichere und schmerzarme Erholung nach Operationen – durch optimal abgestimmte Maßnahmen vor, während und nach dem Eingriff.
Ihr Vorteil:
- gezielte Betäubung
- weniger Nebenwirkungen
- schnelle Mobilisation
- mehr Sicherheit – besonders im höheren Alter
Periduralanästhesie (PDA)
Die Periduralanästhesie gewährleistet Schmerzfreiheit für Eingriffe an Wirbelsäule, Hüfte, Knie und Füßen. In der Regel wird zusätzlich zur PDA eine Vollnarkose benötigt.
Unter örtlicher Betäubung wird zunächst mittels einer Hohlnadel ein sehr dünner Kunststoffschlauch (Periduralkatheter) zwischen zwei Wirbel in den Periduralraum bis in die Nähe der Rückenmarkshaut (Dura mater) eingeführt. In diesem Periduralraum befinden sich die Nervenwurzeln der abgehenden Rückenmarksnerven, die es zu betäuben gilt. Die Hohlnadel wird wieder entfernt, der Periduralkatheter bleibt an dieser Stelle, über ihn wird dann das Lokalanästhetikum gegeben.
Das Betäubungsmittel wirkt nach etwa 15 Minuten.
Für länger dauernde Eingriffe und insbesondere auch für eine anschließende Schmerzbehandlung können über diesen Periduralkatheter fortlaufend Medikamente gegeben werden.
Spinalanästhesie
Die Spinalanästhesie ermöglicht schmerzfreie Eingriffe unterhalb des Bauchnabels, etwa an Hüfte, Knien und Füßen. Bei einer Spinalanästhesie in Seitenlage ist es auch möglich, nur ein einzelnes Bein zu betäuben.
Nach einer örtlichen Betäubung führt der Anästhesist eine dünne Nadel in den Rücken ein, und zwar in einen Zwischenwirbelraum der unteren Lendenwirbelsäule. Im Unterschied zur Periduralanästhesie bleibt die Nadel nicht im Periduralraum (hier befinden sich die Nervenwurzeln) sondern dringt durch die Rückenmarkshaut (Dura Mater) in den Liquorraum ein. In diesen mit Nervenflüssigkeit gefüllten Raum der Lendenwirbelsäule spritzt der Anästhesist dann ein örtliches Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum).
Das Betäubungsmittel wirkt sehr schnell und hält in seiner Wirkung 3-4 Stunden an.
Durch Klick auf die Figuren erhalten Sie einen Überblick.
Basierend auf den Angaben des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA), www.sichere-narkose.de
Team

Dr. Claudia Proske
Chefärztin
Dr. Claudia Proske
Chefärztin
Facharzttitel
- Fachärztin für Anästhesie
Spezialisierungen
- Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
- Klinische Pharmakologie (2 Jahre)
Mitgliedschaften
- DGAI – Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
- BDA – Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V.
- VOPM – Verband für OP-Management
Zertifikate
- OP-Managerin
- Hygienebeauftragte Ärztin
In der Roland-Klinik tätig seit: 2012

Dr. Otto-Ernst Mohr
Chefarzt
Dr. Otto-Ernst Mohr
Chefarzt
Facharzttitel
- Facharzt für Anästhesie
Zusatzqualifikationen
- Rettungsmedizin
- Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin
- Europäisches Diplom in Anaesthesiologie und Intensivmedizin
- Medical Education, University of Brighton, UK
Mitgliedschaften
- DGAI
- Royal College of Anaesthetists, Fellow
- Difficult Airway Society UK
Lehrauftrag
- Queen Mary University of London, Senior Lecturer in Clinical Anaesthesia
In der Roland-Klinik tätig seit: 2019

Dr. Florian Reutter
Leitender Oberarzt
Dr. Florian Reutter
Leitender Oberarzt
Facharzttitel
- Facharzt für Anästhesie
Zusatzbezeichnung
- Intensivmedizin
- Notfallmedizin
- spezielle Schmerztherapie
- Palliativmedizin
Mitgliedschaften
- DGAI – Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Weiterbildung
- Ermächtigung zur Weiterbildung Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
In der Roland-Klinik tätig seit: 2023
Kontakt
Chefärzte:
Dr. Claudia Proske
Dr. Otto-Ernst Mohr
Tel 0421 8778-311
Fax 0421 8778-267
E-Mail anaesthesie@roland-klinik.de