Fuß: Achillessehnenriss
Diagnose / Therapie / Ansprechpartner
Begriffsklärung und Entstehungsursachen
Die Achillessehne ist die vermeintlich stärkste Sehne des Körpers. Wenn sie reißt, dann meist komplett und plötzlich. Häufig tut sie das bei Menschen, die Sportarten mit Schnellkraftbelastungen ausüben– zum Beispiel bei Fußballern. Bei aktiven Spielern können schon ab dem 25. Lebensjahr erste degenerative Veränderungen im Bereich der Achillessehne auftreten. Deshalb sind auch jüngere Spieler verletzungsgefährdet. Häufig betroffen sind sportlich aktive Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Vielfach entsteht der Riss, wenn nach einer Trainingspause wieder mit voller Belastung trainiert oder gespielt wird. Dann kann bei einer Schnellkraftbelastung – Anlaufen zum Sprint oder Abheben und Aufkommen beim Sprung – die Achillessehne zerreißen. Das tut sie meist an der schmalsten Stelle, etwa auf Höhe des Fußknöchels. Betroffene spüren einen deutlichen “Schlag” im Bereich der Wade und hören gleichzeitig einen lauten “Knall”, der fast wie ein Peitschenhieb klingt.
Symptome und Beschwerden
Im ersten Moment tritt ein starker Schmerz in der Wade auf. Das verletzte Bein kann nicht mehr normal belastet werden und der Betroffene kann sich nicht mehr auf die Zehenspitzen stellen. Gleichzeitig zeigt sich der Bereich der Achillessehne geschwollen und mit einem Bluterguss versehen.
Diagnose
Bei der medizinischen Untersuchung wird der “Wadenkneiftest” nach Thompsen durchgeführt. Ist dieser positiv – bewegt sich der Fuß beim Zusammendrücken der Wadenmuskulatur nicht – kann der Achillessehnenriss direkt diagnostiziert werden. Ein weiteres Zeichen ist eine sichtbare Delle im Bereich der Achillessehne. Zur Diagnosesicherung sind sowohl Ultraschalluntersuchung (in Spitzfußstellung) und gegebenenfalls auch Röntgen- und Kernspin-Untersuchung geeignet.
Therapie
Auf jeden Fall sollte so schnell wie möglich ein Arzt konsultiert werden.
Im Rahmen der Diagnose kann mit Hilfe von Ultraschall und Röntgenbild das Ausmaß der
Achillessehnenruptur ermittelt werden. Stellt der Arzt fest, dass die Riss-Enden sich beim Absenken
des Fußes berühren, so ist das Zusammenheilen der Sehnen-Enden möglich. Meist ist in diesem Fall
die konservative Therapie angezeigt.
Der Fuß wird – mit Hilfe eines Spezialschuhs, der im Fersenbereich erhöht ist – ähnlich wie
bei einem Absatzschuh in die Spitzfußstellung gehoben, wodurch die Sehnen-Enden in Kontakt bleiben.
In den meisten Fällen kann nach einer Phase der Teilbelastung relativ schnell wieder zur
Normalbelastung übergegangen werden. Kontrollen beim behandelnden Arzt sind angebracht, um den
Heilungsprozess zu beobachten und gegebenenfalls zu optimieren. Im idealtypischen Fall ist der Riss
nach etwa sechs bis acht Wochen ausgeheilt.
Neuere Studien zeigen zum Teil, dass insbesondere bei älteren Patienten auch ohne Operation bei
nicht weit entfernten Sehnen-Enden ein gutes Ergebnis erzielt werden kann.
Wenn die Sehnen-Enden sich so weit voneinander entfernt haben, dass kein Kontakt mehr besteht, wird in den meisten Fällen (außer bei älteren Menschen, die nicht mehr die volle Bewegungsbelastung benötigen) eine operative Therapie eingeleitet. Im Rahmen der Operation werden zerrissene und abgestorbene Sehnenanteile entfernt und die Sehnen-Enden wieder zusammengenäht. Teilweise ist dabei eine Naht durch den Knochen nötig.
Nachbehandlung
Nach erfolgter Operation erhalten die Patienten meist zunächst einen Gibs dann eine Achillessehnen-Lauforthese. Die so erwirkte Ruhigstellung erfolgt in der ersten Zeit in Spitzfußstellung, wobei der Grad der Spitzfußstellung variiert. In den ersten beiden Wochen beträgt die Spitzfußstellung meist 30° und wird dann in der dritten bis vierten Woche auf 10° bis 20° reduziert. Am Ende der Ruhigstellung wird der Schuh dann auf eine normale Fußstellung (= 0°) eingestellt. Die zulässige Belastung der Achillessehne nimmt in dieser dreistufigen Ruhigstellung schrittweise zu. Insgesamt wird für einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen ruhiggestellt. Anschließend muss die Beweglichkeit unter krankengymnastischer Anleitung wiederhergestellt werden. Gleichzeitig sind spezielles Krafttraining und Koordinationsschulung Teil der Nachbehandlung. Die volle Sportfähigkeit wird nach etwa 5 Monaten wieder erreicht.
Ansprechpartner
Zentrum für
Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie
Dr. Rüdiger Ahrens
Tel 0421.8778-372
Fax 0421.8778-373
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