Hüfte: Engesyndrom der Hüfte / Femoroacetabuläres Impingement
Diagnose / Therapie / Ansprechpartner
Beim Engesyndrom der Hüfte, auch Femoroacetabuläres Impingement (FAI), genannt, handelt es sich um ein Anstoßen des Hüftkopfes (Femur) an den Gelenkpfannenrand (Acetabulum). Verursacht wird dies durch knöcherne Anomalien im Bereich des Hüftgelenkes, vor allem des Schenkelhalses und der Gelenkpfanne. Die knöchernen Veränderungen können angeboren oder – beispielsweise durch ein Trauma – erworben sein. Aber auch wiederkehrende Fehlbelastungen, wie sie beispielsweise bei Leichtathleten vorkommen, können ein Anstoßen des Schenkelhalses an die Gelenkpfanne zur Folge haben. Wird der mechanische Konflikt nicht behoben, führt er zu einer dauerhaften Schädigung, was wiederum einen vorzeitigen Gelenkverschleiß (Arthrose) begünstigt.
Symptome und Beschwerden
Schmerzen treten bei beginnender Erkrankung vor allem an der Hüftvorderseite, in der Leistengegend oder im Gesäß auf. Es kann zu Schwierigkeiten beim Treppensteigen oder Bergaufgehen kommen, aber auch Beschwerden bei längerem Sitzen können auftreten. Oft wird zunächst ein Leistenbruch oder eine Muskelzerrung der inneren Oberschenkelmuskeln für die Schmerzen verantwortlich gemacht. Längerfristig kommt es zu deutlichen Bewegungseinschränkungen.
Diagnose
Am Anfang steht die Schilderung der Krankengeschichte sowie der Bewegungen, die die Schmerzen verursachen. Mithilfe einer Röntgenaufnahme, einer Kernspintomografie und/oder Computertomografie kann die Diagnose bestätigt werden. Gelegentlich kann die Abgrenzung einer Erkrankung des Gelenks von einer Störung der umliegenden Strukturen (Leistenkanal, Schleimbeutel oder Hüftbeugemuskulatur) schwierig sein. In solchen Zweifelsfällen kann eine Infiltration Klarheit bringen: In das schmerzende Hüftgelenk wird ein vorübergehend wirkendes Lokalanästhetikum injiziert. Führt dieses zu einer Schmerzreduktion bei der zuvor geschilderten Bewegung, ist das ein indirekter Hinweis auf ein vorliegendes FAI.
Therapie
Neben einer medikamentösen Therapie mit entzündungshemmenden nicht-steroiden Antirheumatika (NSAR) können auch Physio- und Elektrotherapie sowie Bäder und Fango-Behandlungen eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern. Die Hüftarthroskopie stellt zudem eine komplikationsarme und minimalinvasive Behandlungsmethode dar, die die Beschwerden nachhaltig beseitigen und die Entstehung einer Koxarthrose verhindern kann. Bei der Operation werden Knorpelschäden, Gelenklippenabrisse und knöcherne Anbauten behandelt oder direkt entfernt. Der mechanische Konflikt wird so beseitigt. Liegt allerdings eine Verkippung der Pfanneneingangsebene als Ursache des FAI vor, so sollte diese durch ein sogenanntes Pfannenrandtrimming oder durch eine Korrekturosteotomie des Beckens – die gesamte Gelenkpfanne wird in ihrer Ausrichtung verändert – korrigiert werden.
Nachbehandlung
Nach der Korrektur und/oder Gelenklippenrefixation ist meist eine Vollbelastung des operierten Beines erlaubt. Unter Umständen sollte die Beugung des operierten Hüftgelenkes circa sechs Wochen nach der Operation eingeschränkt werden. Dieser Zeitraum ist notwendig, damit die Gelenklippe wieder fest mit dem angrenzenden knöchernen Pfannenrand verwachsen kann. Während des stationären Aufenthaltes erfolgt in der Regel eine tägliche krankengymnastische Therapie, die auch nach der Entlassung fortgesetzt werden sollte.
Ansprechpartner
Zentrum für
Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie
Dr. Rüdiger Ahrens
Tel 0421.8778-372
Fax 0421.8778-272
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