Fuß: Plattfuß (bei Kindern)
Diagnose / Therapie / Ansprechpartner
Begriffsklärung und Entstehungsursache
Der Plattfuß sieht häufig äußerlich aus wie der kindliche Knicksenkfuß.
Beim angeborenen Plattfuß, der eher selten vorkommt, handelt es sich um eine Fehlstellung des
Sprungbeines in der Knöchelgegend.
Der Plattfuß des älteren Kindes zeigt sich als Absinken des Fußlängsgewölbes mit einer
Fehlstellung der Ferse.
Symptome und Beschwerden
Bei älteren Kindern kann ein Plattfuß schmerzhaft sein. Die Fußfehlstellung führt zu belastungsabhängigen Beschwerden. Die Ausdauer bei sportlichen Tätigkeiten ist gemindert.
Diagnose
Der angeborene Plattfuß ist sofort bei Geburt erkennbar.
Der Plattfuß beim älteren Kind wird durch die klinische und röntgenologische Untersuchung
festgestellt. Meistens ist der Fuß ein sogenannter „flexibler Plattfuß“, das heißt die
Fehlstellung korrigiert sich automatisch im Zehenspitzenstand.
Durch spezielle Unersuchungsmethoden können Verkürzungen von Muskelgruppen und echte knöcherne
Fehlstellungen als Ursache entdeckt werden. Oftmals kommt es auch zu einem knöchernen oder
bindegewebigen Zusammenwachsen (sogenannte „Coalitio“) zweier Fußknochen (meist Fersenbein und
Kahnbein), die die Beweglichkeit einschränken und eine unflexible Fehlstellung sowie Schmerzen
verursachen.
Therapie
Bei Säuglingen wird beim angeborenen Plattfuß der Fuß durch eine Gipsbehandlung in eine
bessere Stellung gebracht. Später kann durch Krankengymnastik die weitere Entwicklung des Fußes
unterstützt werden.
Bei älteren Kindern mit flexiblen Plattfüßen ist zunächst immer eine konservative Therapie
ratsam. Durch intensiv und regelmäßig durchgeführte, gezielte Übungen, können Fehlstellungen
behandelt werden. Die Kinder benötigen eine Anleitung von Physiotherapeuten, müssen dann die
Übungen aber in Eigenregie über einen längeren Zeitraum fortführen. Es gibt zahlreiche
spielerische Übungen, die mit Kindern gemacht werden können und viel Spaß bringen.
Nur selten sind operative Maßnahmen notwendig. Die Möglichkeiten hierbei variieren je nach Schwere
der Fehlstellung. Das untere Sprunggelenk kann mit einer Schraube derart geblockt werden, dass der
Fuß nicht mehr in die Fehlstellung neigt. Weitere Therapiemethoden sind Sehnenverlängerungen und
knöcherne Korrekturen. Liegt eine Coalitio (siehe oben) vor, kann diese operativ gelöst werden mit
und ohne knöcherne Korrektur der Fehlstellung.
Nachbehandlung
Je nach Eingriff ist postoperativ eine Teilbelastung an Unterarmgehstützen oder eine spezielle Schienen- bzw. Gipsbehandlung notwendig.
Wie bei der Behandlung aller Fußfehlstellungen im Kindesalter steht die regelmäßige Kontrolle durch Orthopäden im Vordergrund, um den Zeitpunkt einer notwendigen Therapie nicht zu verpassen.
Ansprechpartner
Zentrum für
Endoprothetik, Fußchirurgie, Kinder- und Allgemeine Orthopädie
Chefarzt Prof. Dr. Ralf Skripitz
Tel 0421.8778-357
Fax 0421.8778-109
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Terminvergabe:
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