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Fr, 03.02.2017

Was macht eigentlich ein… Krankenhaushygieniker?

5 Fragen an Dr. Johannes Albers, Krankenhaushygieniker der Roland-Klinik

Was macht ein Krankenhaushygieniker?

Ein Krankenhaushygieniker kümmert sich gemeinsam mit den Hygienefachkräften um alle Fragen, die mit der Erkennung, Behandlung und Prävention von Infektionen zu tun haben. Insbesondere die Prävention, also die Vermeidung von Infektionen, ist im Krankenhaus ein besonders wichtiges Thema.
Zu den Aufgaben des Hygienikers gehört daher die Kontrolle der bakteriologischen Überwachung aller Bereiche. Es müssen präzise Hygienepläne erstellt werden, die festlegen, wie, mit welchen Mitteln und von wem wie oft alle Bereiche so gereinigt werden, dass bakterielle Verschmutzungen vermieden werden. Durch bakteriologische Probenahmen wird überprüft, ob diese Maßnahmen wirksam sind. Kommt es zu Infektionen, muss analysiert werden, wie es dazu kam und vor allem, welche Faktoren zukünftig vermieden bzw. verbessert werden können, um weitere Infektionen zu vermeiden.
Müssen Patienten aufgenommen werden, die bereits unter einer Infektion leiden oder aber wenn die Möglichkeit besteht, dass ein Patient mit einem resistenten Keim besiedelt ist, müssen Maßnahmen (z.B. Isolierungen und bakteriologische Untersuchungen) getroffen werden, um eine Ausbreitung der Infektion auf andere zu vermeiden.
Wiederholte Schulungen aller Mitarbeiter stellen ein wichtiges Element dar, das Wissen über Hygienemaßnahmen auf einem aktuellen Stand zu halten. 
Regelmäßige Treffen des Hygieneteams, der Hygienekommission, der hygienebeauftragten Ärzte und Pflegekräfte sowie Austausch mit anderen Gremien und dem Gesundheitsamt sorgen für einen stets aktuellen Stand.

Was unterscheidet ihn von der Hygienefachkraft?

Eine Hygienefachkraft ist eine Krankenschwester bzw. ein -pfleger, die/der während einer zweijährigen Zusatzausbildung diese Qualifikation erwirbt. Bislang haben diese Fachkräfte die Hygiene in kleineren und mittelgroßen Krankenhäusern vor Ort alleine vertreten. Der Krankenhaushygieniker soll hier den medizinisch-ärztlichen Aspekt der Hygiene ergänzen.

Wie und wie lange wird man ausgebildet?

Die sogenannte „curriculäre“ Ausbildung zum Krankenhaushygieniker dauert zwei Jahre. Diese Ausbildung wird alternativ zum Facharzt für Krankenhaushygiene, die vier Jahre dauert, als berufsbegleitende Ausbildung angeboten. Voraussetzung ist, dass man bereits in einem Krankenhaus als Facharzt praktisch tätig ist, also langjährige Erfahrung im täglichen Krankenhausbetrieb hat. Für die Zeit der Fortbildung muss man mit mindestens halber Stundenzahl einer Vollzeitstelle in der Hygieneabteilung des Krankenhauses arbeiten. Parallel müssen insgesamt sechs theoretische Unterrichtsblöcke absolviert werden sowie Praktika im krankenhaushygienischen Labor, im Gesundheitsamt und in einer ärztlich geleiteten Abteilung für Krankenhaushygiene.

Welche Voraussetzungen braucht man, um Krankenhaushygieniker zu werden?

Die curriculäre Fortbildung zum Krankenhaushygieniker können nur im Krankenhaus tätige Fachärzte machen, also z.B. nicht der niedergelassene Arzt in der Praxis und auch kein Berufsanfänger.

Welche ist die Tätigkeit, mit der Sie die meiste Zeit verbringen?

Die meiste Zeit ist nötig, um die Maßnahmen, die man ändern oder neu einführen muss, organisatorisch umzusetzen. Will man z.B. ein neues Händedesinfektionsmittel einsetzen, muss das Mittel nicht nur bestellt werden. Es muss sichergestellt sein, dass das Mittel die richtige Wirkung und Zusammensetzung hat, dass es möglichst für alle Mitarbeiter verträglich ist, es muss geklärt werden wie und wo es verteilt wird, wie es angewendet wird, dass der Verbrauch dokumentiert wird und dass alle Mitarbeiter über alle diese Schritte informiert werden. Dies gilt in gleicher Weise für alle Maßnahmen, Vorschriften oder Anweisungen, die geändert und angepasst werden müssen.


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