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Di, 11.02.2020

Was macht eigentlich… der Sozialdienst?

Fünf Fragen an Sylvia Schasse, Mitarbeiterin im Sozialdienst der Roland-Klinik

Was ist die Aufgabe eines Sozialdienstes im Krankenhaus?

Der Sozialdienst betrachtet die Situation des Patienten ganzheitlich und schaut, wie kann es für den Menschen nach dem Aufenthalt im Krankenhaus weitergehen. Letztlich wollen wir den medizinischen Erfolg einer Behandlung auf das gesamte soziale Leben übertragen. Dazu prüfen wir, wo zum Beispiel nach einer OP gegebenenfalls Hilfe und Unterstützung im Alltag benötigt wird. Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe, organisieren, beraten und unterstützen unsere Patienten: Ist eine Kurzzeitpflege notwendig oder reicht die Hilfe der Familie beziehungsweise Nachbarschaft beim Einkaufen, Waschen oder Kochen? Wäre „Essen auf Rädern“ oder der Pflegedienst eine Option? All dies besprechen wir mit den Patienten. Damit erleichtern wir die Situation nach dem Klinikaufenthalt und nehmen den Betroffenen auch Ängste.

Womit beginnt ihr Tag?

Morgens prüfe ich als erstes, welche Patienten für den Sozialdienst gemeldet wurden, checke meine Mails, führe Telefonate und erledige weitere Bürotätigkeiten. Anschließend bin ich viel im Haus unterwegs und spreche direkt auf den Stationen mit den Menschen, die die Unterstützung des Sozialdienstes benötigen oder mit dem beteiligten Klinikpersonal. 
Unsere Begleitung beginnt oft bereits vor oder mit der Aufnahme des Patienten. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt klärt sich, ob es nach der Entlassung aus der Klinik Unterstützung bedarf und was dafür erforderlich ist. Je nachdem, wie die Antwort ausfällt, ergeben sich die nächsten Schritte. Folgen Reha-Maßnahmen, übernehmen wir beispielsweise die Beantragung und klären die Kostenübernahme, ebenso etwa auch bei Verordnungen von Pflegeleistungen oder medizinischen Hilfsmitteln. Viele Menschen sind dankbar für diese Serviceleistung, die unter anderem im Bremer Krankenhausgesetz verankert ist.


Worauf sind sie in ihrem beruflichen Alltag besonders stolz?

Zum Wohle unserer Patienten können wir mit unserer Arbeit sehr vieles bewirken. Durch unsere Begleitung kommen die Menschen nach einer medizinischen Behandlung oder Operation in eine möglichst gesicherte Situation: Sie erhalten die Unterstützung, die sie nach einem Klinikaufenthalt brauchen, um wieder in einen geregelten Alltag zu gelangen. Damit sichern wir auch den weiteren Heilungsprozess.

Wie sind sie zum Sozialdienst gekommen?

Bereits vor meiner Ausbildung als Kinderkrankenschwerster war mir klar, dass ich noch weiter studieren wollte. Als Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin verfüge ich über vielfältige Kenntnisse und nunmehr Erfahrungen in unterschiedlichen sozialen Bereichen.
Im Sozialdienst der Roland-Klinik bin ich eher zufällig, vorerst als Vertretung gelandet und nach neun Jahren gerne wieder hierher zurückgekehrt. Die Arbeit im Krankenhaus, das Strukturierte, Überschaubare, hat mir immer gut gefallen. Zudem herrscht ein besonderes Teamgefühl und jeder bringt seine Kompetenzen mit ein.

Was ist die besondere Herausforderung bei ihrer Tätigkeit?

Nur zusammen können wir etwas bewirken und dafür braucht es ein gutes Netzwerk. Spannend finde ich die Kommunikation mit den unterschiedlichsten Menschen. Ausgehend von den Bedürfnissen unserer Patienten sprechen wir mit einer breiten Vielzahl von Personen, um damit am Ende den Patienten bestmöglich zu unterstützen. Es fängt an bei den Betroffenen selbst, den Angehörigen, den behandelnden Ärzten, dem Pflegepersonal bis hin auch zu den Physiotherapeuten. Dazu kommen Gespräche mit Krankenkassen, Behördenvertretern, Sozialdiensten und vielen weiteren Mitwirkenden. Auf diese Weise klären wir für jede Person ganz individuell die Situation nach dem Klinikaufenthalt und entlassen sie in die bestmögliche Versorgung.


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