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Di, 22.11.2022

Schonende Schnitte

Ob Schulter, Wirbelsäule, Hüfte, Knie oder Handgelenk: Die vier Zentren der orthopädischen und handchirurgischen Fachklinik arbeiten bei notwendigem Gelenkersatz mit maximal schonenden Behandlungsmethoden.

Gelenke sind tagtäglich im Einsatz und sorgen für unsere Beweglichkeit. Überbeanspruchung, Unfälle, Erkrankungen oder auch das Alter können zu Abnutzungen führen. Die Folgen sind meist eine eingeschränkte Beweglichkeit und chronische Schmerzen. Die Roland-Klinik am Werdersee verfügt durch ihre Konzentration auf bewegungseinschränkende Erkrankungen über eine besondere Bandbreite an Behandlungsmöglichkeiten in diesem Bereich mit entsprechend langjähriger Expertise.

Endoprothetik, also die Versorgung mit einem Kunstgelenk, kommt beispielsweise erst infrage, wenn konventionelle Therapien keine dauerhafte Verbesserung erzielen. Sollte dies notwendig sein, versorgen die vier Zentren die Patient:innen durch individuelle Narkoseverfahren, minimalinvasive Zugänge, modulare Prothesensysteme und eine frühe Mobilisation nach dem Eingriff bereits im Krankenbett dann so schonend wie möglich.

Das Zentrum für Handchirurgie und Rekonstruktive Chirurgie kann im Bedarfsfall jedes einzelne Fingergelenk ersetzen und so Beweglichkeit bewahren. Auch das kleinteilige Handgelenk, das aus acht Handwurzelknochen, der Speiche und der Elle besteht, lässt sich mit einer Handgelenkprothese versorgen. »Der Gelenkersatz am Handgelenk kann eine schonendere Alternative zur Versteifung sein«, so Dr. Giuseppe Broccoli, Chefarzt des Zentrums für Handchirurgie. »Damit bleibt das Gelenk beweglich und die Schmerzen reduzieren sich meist deutlich.« Voraussetzung für diesen Eingriff ist eine gute Knochenqualität, da die Prothese in den Handwurzelknochen sowie in der Speiche stabil verankert werden muss.

Das Ärzteteam im Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie, Kinder- und Allgemeine Orthopädie um Chefarzt Professor Dr. Ralf Skripitz setzt bei Hüftprothetik auf einen besonderen minimalinvasiven Zugang. Dieser abgekürzt ALMIS genannte Zugang nutzt eine natürliche Muskellücke, um Verletzungen von Weichteilen, Nerven und Muskeln zu vermeiden. Im Nachgang an die OP zählen eine schnellere Heilung und damit ein kürzerer Krankenhausaufenthalt sowie eine geringere Schmerzmittelgabe zu den Vorteilen dieser Methode.

Beim Thema Knie-Endoprothetik ermöglichen kleine, modular aufgebaute Prothesen eine schonende Behandlung. Prothesen nach dem Baukastensystem finden ebenfalls Anwendung im Zentrum für Schulterchirurgie, Arthrospkopische Chirurgie und Sporttraumatologie der Roland-Klinik. »Die Auswahl der jeweils richtigen Prothese bedarf langjähriger operativer Erfahrung und darauf basierend der genauen Analyse dessen, was der oder die Betroffene braucht«, erläutert Chefarzt Dr. Rüdiger Ahrens.

Im Wirbelsäulenzentrum kommt Endoprothetik in erster Linie im Bereich der Halswirbelsäule zum Einsatz. Dabei ersetzt das Team um Chefarzt Klaus-Eberhard Kirsch die betroffene Bandscheibe durch eine künstliche und vermeidet dadurch die Versteifung eines zentralen Bewegungssegmentes. Der Eingriff schont die benachbarten Bandscheiben und erhält die Beweglichkeit. Individuell geprüft werden dafür vorab die Knochenstruktur und die Stabilität der Wirbelsäule sowie die Vor- und Nachteile einer Versorgung mit einer Prothese gegenüber einer Versteifung. Die vier Zentren der Roland-Klinik beraten in ihren Sprechstunden Patient:innen ausführlich und entscheiden mit ihnen gemeinsam die jeweils individuell sinnvollste Lösung.

Text aus dem Magazin Gesundheit Bremen der Freien Klinken Bremen.


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